Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf um in Wien als Lehrling in einer Trafik - einem kleinen Tabak- und Zeitungsgeschäft - sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von ihm. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt, sucht er bei dem alten Professor Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig fühlen sich beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Und schon bald werden Franz, Freud und Anezka jäh vom Strudel der Ereignisse mitgerissen.
Video des Goethe-Institut Bonn zu der Produktion
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Robert Seethaler wurde 1966 in Wien geboren und lebt in Berlin. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler. Am Wiener Voklstheater absolvierte er seine Schauspielausbildung und wirkte in einer Vielzahl von Produktionen für Kino und Fernsehen sowie an Theatern in Wien, Berlin, Stuttgart und Hamburg mit. Als Schriftsteller konnte er mit Romanen wie Die Biene und der Kurt, Die weiteren Aussichten, Jetzt wird's ernst sowie 2012 mit Der Trafikant Erfolge verbuchen.
Für das Goethe-Institut Bonn ist es die erste größere Zusammenarbeit mit dem JTB. Als ‚Zentren für internationale Kulturelle Bildung‘ werden fünf Goethe-Institute in Deutschland in Zukunft verstärkt als Brücke zwischen der Welt und Deutschland wirken. Im Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus sind sie wichtige Anlaufstellen, die den Zusammenhalt in einer immer diverser werdenden Gesellschaft fördern. Mit der Koproduktion der Inszenierung des Trafikanten will das Goethe-Institut einerseits die Inszenierung dieses wichtigen Romans am JTB unterstützen, und andererseits möglichst vielen jungen Menschen, die es ohne entsprechende Förderung vermutlich nicht besuchen würden, einen Zugang zum Stück ermöglichen.